Brokkoli - Unser Tipp im September
Kaum zu glauben, dass der beliebte Brokkoli erst in den 1970er Jahren seinen Weg nach Deutschland fand. Dieser Kreuzblütler, verwandt mit dem Blumenkohl, kam aus Italien nach Mitteleuropa. Viel früher gelangte er über Frankreich nach England und sogar die USA, wo er als „italienischer Spargel“ zunächst nur den Begüterten zur Verfügung stand. Heute zählt Brokkoli zu den beliebtesten Gemüsearten – zumindest bei den Erwachsenen. Kleine Kinder mögen oftmals seinen etwas würzigen Geschmack weniger.
Brokkoli wird auch als Spargelkohl bezeichnet. Meist hat er eine tiefgrüne Farbe, aber auch violette und gelbe Varianten treten auf. Der Name stammt aus dem Italienischen und bedeutet Kohlsprossen. Man verwendet den nicht voll entwickelten Blütenstand. Er besteht aus einzelnen Blütenknospen, die noch geschlossen sind, und keinen festen Kopf wie der Blumenkohl bilden.
Brokkoli wird von Juni bis Oktober aus dem Freiland angeboten. Importe gibt es fast das ganze Jahr über.
Inhaltsstoffe und gesundheitliche Wirkungen
Brokkoli enthält 3,3 g Eiweiß, 2,5 g Kohlenhydrate (Stärke) und 3 g Ballaststoffe. Erwähnenswert sind seine Mineralstoffe und Vitamine wie Eisen, Magnesium, Kalium, Vitamin C, K und ß-Carotin. Brokkoli enthält etwa doppelt so viel Vitamin C wie der verwandte Blumenkohl. Besonders wertvoll ist das zu den sekundären Pflanzenstoffen zählende Sulforaphan. Dieses Glucosinolat gilt als antioxidativ, immunstärkend und senkend auf ein Krebsrisiko. Man kann seine Wirkung steigern, wenn man den Brokkoli vor dem Garen klein schneidet und ihn dann einige Minuten liegen lässt. Durch den Luftsauerstoff baut sich das Glucosinolat zu einer wirksameren Verbindung um.
Lagerung und Zubereitung
Frischen Brokkoli erkennt man an seiner dunklen grünen Farbe. Verändert er sich in gelb, so beginnen die Blüten sich zu entfalten, er welkt. Dann ist er noch essbar, aber nicht mehr so schmackhaft. Brokkoli lässt sich etwa 5-6 Tage im Gemüsefach des Kühlschranks lagern.
Für die Zubereitung teilt man die einzelnen Röschen auf. Den Blütenstrunk ist viel zu schade zum Wegwerfen. Man entfernt etwaige holzige Teile und schält ihn leicht. Beim Durchschneiden zeigen sich manchmal trockene, harte Fasern, die dann entfernt werden. In kleine Ringe geschnitten kann der Strunk dann mitgegart werden.
Brokkoli kann roh gegessen werden, gewinnt aber durch Erhitzen an Aroma, auch steigert sich die Verfügbarkeit einiger Inhaltsstoffe wie z B. ß-Carotin. Brokkoli gart man wenige Minuten, bis er bissfest ist. Auch als Pfannengemüse angebraten, schmeckt er sehr gut. Beliebte Brokkolirezepte sind Cremesuppen, Aufläufe, Gemüsepizza oder Quiche, Lasagne, pikante Muffins oder Salate. Passende Gewürze sind beispielsweise Estragon, Petersilie, Kerbel, Schnittlauch und Dill.
In der Low-carb Küche nutzt man Brokkoli auch als grünen Ersatz einer stärkereichen Getreidebeilage wie Reis oder Bulgur. Dazu wird Brokkoli in einem Mixer auf Reiskorngröße zerkleinert, dann blanchiert und mit Nüssen, Zwiebeln und Gewürzen serviert. Brokkoli passt als Beilage zu Nudeln, Getreide, Kartoffeln, auch zu Fisch oder Eierspeisen, ist also sehr anpassungsfähig.
Bild: AKE, Bad Vilbel 2025