Die Gurke – ein beliebtes Sommergemüse - AKE Tipp: Juli
Die Gurke (Cucumis sativus) gehört nach Tomate, Zwiebeln und Kopfsalat zu den beliebtesten Gemüsen. Als wasserreiche Frucht ist sie besonders an heißen Sommertagen eine Erfrischung. Die Gurken zählen zu den Kürbisgewächsen neben Zucchini, Kürbis und Melone.
Schon im alten Indien und Ägypten war die Gurke bekannt und verbreitet. Vom Osten her eroberte sie auch Europa und verbreitete sich in Mitteleuropa im 16. Jh. Erst im 19. Jh. züchtete man die schlanke, dünnschalige Salat- oder Schlangengurke. Viele Schlangengurken enthalten keine oder nur gering ausgebildete Kerne. Es handelt sich um parthenocarpe (jungfernfrüchtige) Sorten, die nur weibliche Blüten ausbilden und ohne Befruchtung Früchte bilden. Sie wurden speziell für die Gewächshauskultur entwickelt. Es gibt aber auch samenfeste Schlangengurken, die gemischtblütig sind. Als Land- oder Feldgurke bezeichnet man Sorten, die sich für den Freilandanbau eignen und ebenfalls für den Rohverzehr verwendet werden. Eine neuere Züchtung ist die Minigurke, auch Snack- oder Vespergurke genannt, die bis 20 cm lang wird und gern als Pausenverpflegung dient. Wesentlich älter sind die Schmor- oder Kochgurken. Es handelt sich um kürzere, dicke Exemplare mit härterer Schale, die kaum zum Rohverzehr, dafür für gegarte oder gebratene Gerichte genutzt werden. Als Einlege- oder Gewürzgurke bezeichnet man Sorten, die man vor allem zum Einsäuern mit Essig oder Fermentieren verwendet. Sie gibt es in verschiedenen Größen z.B. die kleinen Cornichons.
Nach der Dreigliederung der Pflanze und des Menschen haben Früchte wie die Gurke einen Bezug zum Stoffwechsel-Gliedmaßen-Bereich des Menschen.
Anbau
Gurken sind einjährig. Sie bilden lange Ranken und ziehen sich mit Rankhilfen nach oben. Im Freiland können sie auch auf dem Boden kriechend wachsen. Gurken sind wärmeliebend und frostempfindlich. Sie haben hohe Ansprüche an den Nährstoffgehalt im Boden, Feuchtigkeit und Schutz vor stärkerem Wind. Auf Trockenheit reagieren sie oft mit Bildung von Bitterstoffen.
Schlangengurken erntet man „grün reif“, d.h. bevor sie vollständig ausgereift sind. Die Saison für Freilandgurken geht von Mitte Juni bis September, Gewächshausgurken sind schon ab April/Mai aus heimischem Anbau erhältlich.
Inhaltsstoffe und gesundheitliche Wirkung
Gurken enthalten fast 97% Wasser und sind dadurch sehr kalorienarm. 100 g Gurke weisen einen Energiegehalt von nur 12 Kalorien auf. Trotz ihres hohen Wassergehalts enthält eine Gurke Mikronährstoffe wie B-Vitamine, Vitamin C, K und E, Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium, Zink und Eisen. Ein großer Teil der Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe sitzt unter der Schale, weshalb man Bio-Gurken ungeschält verwenden sollte. Manche Menschen vertragen rohe Gurken nur schwer. Hier hilft manchmal schälen. Positive Effekte auf sind die harnsäurelösenden und wassertreibenden Eigenschaften. In der Kosmetik, nutzt man Gesichtsmasken aus Gurkenscheiben als feuchtigkeitsspendend und erfrischend.
Normalerweise baut sich der Bitterstoff in Gurken mit der Reife ab. Bei Stress wie anhaltender Trockenheit kann er beim Eigenanbau ansteigen. Bei leichter Bitternis hilft es, beide Enden wegzuschneiden. Sonst sollte man sehr bitter schmeckende Gurken nicht mehr verzehren.
Einkauf und Lagerung
Frische Salatgurken sind prall und fest. Weiche Stellen, gelbliche Verfärbungen weisen auf ältere Ware hin. Besonders erfreulich ist es, dass häufig Gurken nicht mehr in Plastik angeschweißt verkauft werden, sondern mit einem festen Aufkleber oder einer Banderole.
Im kühlen Raum bleiben Salatgurken einige Tage frisch. Im Kühlschrank nutzt man das Gemüsefach, in dem sie sich wenige Tage lagern lassen.
Verarbeitung und Zubereitung
Im Handel findet man verschiedene Einlegegurken wie Delikatess-, Cornichons, Senf- oder Salzgurken angeboten. Die Vorliebe für Gurken wird seit einiger Zeit auch von Getränkeherstellern aufgegriffen: Auf dem Markt finden sich sommerliche Gemüseschorlen und Limonaden mit Gurke pur oder kombiniert mit beispielsweise Zitrone oder Rhabarber.
Salatgurken schmecken als Rohkost, auf dem Butterbrot, als klassischer Gurkensalat, mit Tomaten oder im Kartoffelsalat. Gewürze wie Dill und Borretsch verbessern die Verträglichkeit, ebenso wie Joghurt oder Sauermilch. Gurken sind die Grundlage für das griechische Tsatsiki.
Schmorgurken werden geschält und die Kerne entfernt. Man kann sie mit Hackfleisch oder vegetarisch Getreide wie Bulgur und Gemüse füllen, in der Pfanne anbraten oder mit anderen Gemüsearten als Beilage garen.
Der AKE empfiehlt eine pflanzenbetonte Ernährung mit viel Gemüse.
Ein Rezept für
einen erfrischenden Gurken-Fenchel-Salat finden Sie hier: Fenchel Gurken Salat
Foto: AKE