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AKE Tipp im Juni: frische Erbsen

Die Erbse ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Man kultivierte sie noch vor Bohnen und Linsen. Seit etwa 7000 Jahren kennt man in China, dem Nahen Osten und Nordostafrika die reifen Erbsen, die gekocht und als Mus verzehrt ein Grundnahrungsmittel waren. Erbsengemüse aus grünen, unreifen Erbsen oder auch aus den Schoten (Hülsen) nutzte man nicht. Erst im 17. Jh. züchtete man Sorten, die grün und unreif als Gemüse oder wie die Zuckererbsen mit Hülsen gegessen wurden.

Viele Bauernvölker rund um die Welt sahen keimfreudigen Erbsen als Fruchtbarkeitssymbol an. Man gab sie z.B. Hühnern in das Futter, damit sie gut Eier legen. Um hilfreiche Hausgeister für sich zu gewinnen, stellte man in der Weihnachtszeit eine kleine Schüssel mit Erbsenmus für das unsichtbare Volk in eine dunkle Stubenecke. Ausgestreute ganze Erbsen, aus denen die Heinzelmännchen ausrutschten wie in dem Gedicht von August Kopisch (1836), weisen auch auf die Beziehung dieser vitalen Pflanze mit ihren Lebenskräften zu den Naturwesen hin.

 

Erbsen – eine Hülsenfrucht

Erbsen gehören wie Bohnen und Linsen zur Familie der Hülsenfrüchte oder Leguminosen. Wie alle Mitglieder dieser Pflanzenfamilie können auch sie durch Symbiose mit den Knöllchenbakterien den Stickstoff der Luft im Boden binden und damit mehr Eiweiß aufbauen. Zusätzlich reichern sie den Boden mit Stickstoff an und liefern pflanzliches Eiweiß für Mensch und Tier (Hühner, Schweine). Ihr Eiweiß enthält jedoch wenig von der Aminosäure Methionin, daher ist eine Ergänzung durch andere eiweißhaltige Lebensmittel wie beispielsweise Getreide notwendig. Da sie keine verdauungshemmenden Substanzen wie z.B. Bohnen enthalten, kann man junge Erbsen, insbesondere die zarten, süßen Markerbsen aus der Schote essen.

 

Sorten und Verwendung

Erbsen werden weltweit in gemäßigten Zonen angebaut vor allem in China, Indien und den USA. Die Jahresproduktion lag 2020 etwa bei 21 Mill. Tonnen frischen Erbsen. Einheimische Erbsen sind von Juni bis August erhältlich. Man unterscheidet Schalenerbsen, die ohne die Hülse gegessen werden und Zuckererbsen, welche man gekocht oder auch roh mit Hülse verzehrt.

Markerbsen und Palerbsen gehören zu den Schalenerbsen. Die süßlichen Markerbsen sind für den Frischverzehr geeignet. Von Palerbsen verwendet man meist die getrockneten Samen. Man kocht sie als Gemüse, frische Erbsensuppe oder verwendet sie für Salate. Im Kühlschrank kann man sie 2 bis 3 Tage aufbewahren; sie verlieren aber relativ schnell Geschmack und Farbe. Markerbsen erhält man daher meist als Konserve oder Tiefkühlware. Beliebt ist dagegen der Anbau im Garten für den Eigenbedarf. Frische Erbsen werden immer seltener in den Geschäften angeboten. Am ehesten sind sie auf Wochenmärkten zu erhalten.

 

Nährwerte

Frische grüne Erbsen enthalten auf 100 g: 78 % Wasser, 6,6 g Eiweiß, 12 g Kohlenhydrate und 4,3 g Ballaststoffe. Dazu kommen zahlreiche Vitamine wie B1, Folsäure, C, Niacin und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen. Erbsen unterstützen aufgrund ihrer Ballaststoffe einen gesunden Darm, allerdings sollte man nicht zu viel davon essen, dann können sie zu Blähungen führen.

 

Frische Erbsen und Dreigliedrigkeit

Grüne Erbsen sind die Samen der Pflanze, die Hülsen die Fruchtschalen. Durch ihre frühe Ernte und auch die grüne Farbe weisen sie im Gegensatz zu den getrockneten Samen noch eine Beziehung zum Blattbereich auf. Die Hülsen wachsen auch am Stängel zwischen den Blättern der Pflanze, was dies ebenfalls verstärkt. Nach der Dreigliederung von Pflanze und Mensch zeigt sich daran eine Beziehung zum Rhythmischen System (Blattcharakter) und Stoffwechsel-Gliedmaßen-System (Fruchtbereich). Die Samenreife ist noch wenig ausgeprägt.

 


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