Jod in Lebensmitteln
Seit Jahren werden viele Lebensmittel mit Jodsalz zubereitet. Ist das notwendig? Jod ist ein Spurenelement, das sich in den Hormonen der Schilddrüse befindet und zu den wichtigen Spurenelementen gehört. Beim Fehlen kann es zu verminderten Wirkung dieser Hormone kommen. Jod kommt im Meerwasser und Nahrungsmitteln aus dem Meer vor, d. h. in Seefischen, Schalentieren und Algen wie auch in Lebensmitteln, die in Küstengebieten gewachsen sind. Aber auch Milch ist eine Jodquelle für den Menschen.
Wo findet sich Jodsalz?
Deutschland galt lange als Jodmangelgebiet. Daher wurde und wird die Verwendung von Jodsalz propagiert. Die Situation hat sich heute verbessert. Allerdings kann es durch den Einsatz von Jodsalz in verschiedensten Lebensmitteln zu hohen Anreicherungen kommen. Dazu nthalten Mineralsalzgemische für Tierfutter Jod, so dass viele Tiere auch darüber Jod aufnehmen.
Wird aus dem Fleisch dieser Tiere Wurst mit Jodsalz gemacht, so steigt der Anteil. Bei Milch kann dem Käse wiederum Jodsalz zugesetzt werden. Der Bäcker bäckt mit Jodsalz das Brot und der ahnungslose Verbraucher isst jodiertes Brot mit jodiertem Käse und Wurst und streut sich mit guter Absicht Jodsalz auf sein Ei, das durch das jodierte Hühnerfutter bereits einen erhöhten Jodgehalt aufweist.
Seit 1997 ist der Jodgehalt in Futtermitteln auf 10 mg/kg begrenzt, bei Jodsalz auf 15-25 mg/kg. Da der Zusatz von Jodsalz keine Berücksichtigung in den Nährwerttabellen findet, kann man daraus keine Rückschlüsse auf die Jodaufnahme ziehen. Dies ist nur durch Urin- oder Blutuntersuchungen möglich.
Jodgehalt in Milch
So wurde bei Milch ein Jodgehalt von 89-121 µg/l, Bio-Milch von 21-31 µg/l gefunden. Im ökologischen Landbau wird auf jodhaltige Desinfektionsmittel und häufig auf Jodzusätze im Tierfutter verzichtet. Es gab auch Jodwerte in Milch von fast 500 µg/l, was die Tagesdosis um fast das Dreifache übertrifft. Milch und Milchprodukte sind daher eine Jodquelle bei den Lebensmitteln. Dies ist für Vegetarier interessant.
Wer verträgt kein Jodsalz?
Nun gibt es eine Reihe von Menschen, die Jodzusätze nicht vertragen. Dies betrifft in erster Linie medizinische Jodanwendungen, aber auch Jodsalz und damit hergestellte Lebensmittel. Dazu zählen Jodallergiker, Basedow-Kranke (autoimmune Schilddrüsenüberfunktion), aber auch Menschen, die an der Hashimoto-Thyreoiditis (autoimmune Schilddrüsenunterfunktion) leiden. Man schätzt, dass 10-15 % der Bevölkerung damit Probleme haben.
Daher wird eine umfassende Kennzeichnung für Jodsalz jodhaltige Mineralsalze im Tierfutter verlangt, damit die Verbraucher eine Wahlfreiheit haben. Demeter Lebensmittel dürfen kein Jodsalz in der Verarbeitung zusetzen, Mineralsalzgemische im Tierfutter sind aber zulässig.
Info 5-11
Seefisch ist eine gute Quelle für Jod in der Nahrung
Foto: AKE
weitere Literatur: Anthroposophische Ernährung II - Mineralstoffe und Spurenelemente